Kläranlage
Die Kläranlage der Gemeinde Langenberg befindet sich in der Wiedenbrücker Straße 51, in der Nähe des alten Bahnhofes Langenberg.
Funktionsbeschreibung der Abwasserbehandlung
Das im Ortsteil Benteler gesammelte Schmutzwasser wird im Trennsystem per Druckentwässerung über eine Pumpstation von dem ehemaligen Klärwerksgelände in Benteler bis zur Bentelerstraße in den Schmutzwasserhauptsammler gefördert.
Der Hauptsammler endet am Pumpwerk Wellstraße. Von dort aus werden neben den Schmutzwassermengen aus Benteler und der Siedlung an der Mastholter Straße auch die in den südlichen Bereichen des Zentralortes Langenberg im Trennsystem gesammelten Schmutzwassermengen bis zur Kläranlage gefördert.
Die verbleibenden Schmutzwassermengen des Zentralortes werden über den Hauptsammler in der Wiedenbrücker Straße der Kläranlage zugeführt. Das nördlich der Kläranlage anfallende Schmutzwasser aus den Siedlungen Merschweg, Mühlenstraße und Strothgarten wird ebenfalls über eine Trennkanalisation dem Pumpwerk der Kläranlage zugeführt. Die in den letzten Jahren in den nördlichen Außenbereichen installierten Druckentwässerungsnetze münden in den jeweiligen Freigefällekanal.
Das auf der Kläranlage ankommende Schmutzwasser passiert zunächst einen Feinrechen, der Grob- und Feinstoffe (Hygieneartikel) aus dem Schmutzwasser entfernt. Die im Abwasser enthaltenen Schwimm- und Sinkstoffe werden im anschließenden belüfteten kombinierten Sand- und Fettfang abgeschieden. Das Abwasser fließt von dort zusammen mit dem im Nachklärbecken sedimentierten und von dort rückgeführten Belebtschlamm den zwei Belebungsbecken zu.
In diesen Becken findet die biochemische Reinigung des Abwassers statt. Die als Makromoleküle im Abwasser enthaltenen Stoffe (Eiweiß, Fett, Polysaccharide) werden in einem ersten Schritt durch von Mikroorganismen gebildete Exoenzyme hydrolisiert und in Aminosäuren, Fettsäuren und Monosaccharide zerlegt. Diese Einzelbausteine gelangen dann ins Zellinnere und werden dort je nach Bedarf zur Oxidation unter Energiegewinnung oder zur Umwandlung in körpereigene Substanz genutzt.
Der über die feinblasige Belüftung eingetragene Sauerstoff erfüllt dabei den Zweck, die vorhandene Energie des in den Einzelbausteinen enthaltenen Wasserstoffs den Bakterien durch die Verbindung der beiden Stoffe zu Wasser verfügbar zu machen. Beim Belebungsverfahren nutzt man die Fähigkeit der frei im Wasser suspendierten Mikroorganismen zur Flockenbildung aus. Die in den künstlich belüfteten Belebungsbecken gewachsenen Flocken werden anschließend im Nachklärbecken vom gereinigten Abwasser getrennt und zur Biomassen-Anreicherung in die Belebungsbecken über ein Rücklaufschlammpumpwerk zurückgeführt.
Das gereinigte Wasser fließt einem Schönungsteich zu, der in erster Linie eine Sicherheitsfunktion erfüllt, und wird von dort nach einer Kontrollmessung in den Forthbach eingeleitet.
Der bei der biologischen Abwasserreinigung gebildete Überschussschlamm wird den Schlammsilos zugeführt, anschließend entwässert und mit Kalk konditioniert. Der so gebildete stichfeste Schlamm eignet sich hervorragend zur landwirtschaftlichen Verwertung. Der Schlamm unterliegt einer ständigen Kontrolle. Die nach der Klärschlammverordnung festgesetzten Grenzwerte werden mit großem Sicherheitsspielraum eingehalten.